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Warren Buffetts Aktionärsbrief 2024: Ein Meisterwerk der Investmentweisheit

 

Jedes Jahr fiebern Investoren weltweit auf ein besonderes Ereignis hin: den neuen Aktionärsbrief von Warren Buffett. Seit Jahrzehnten gewährt der legendäre Investor darin Einblicke in die Strategie von Berkshire Hathaway, reflektiert über Erfolge und Fehler und gibt wertvolle Ratschläge, die weit über die Finanzwelt hinausgehen.

 

Der diesjährige Brief ist dabei besonders bemerkenswert. Mit seinen 94 Jahren steht Buffett vor dem wohl letzten Abschnitt seiner Amtszeit als CEO, und die Weichen für die Zukunft von Berkshire Hathaway sind gestellt. Doch bevor er sich zurückzieht, teilt er ein weiteres Mal seine unvergleichliche Weisheit – offen, ehrlich und mit seinem typischen Humor.

 

Ich habe den Brief gelesen und präsentiere dir die wichtigsten Erkenntnisse, die für mich besonders wichtig waren.

 

 

Rekordjahr für Berkshire Hathaway – Trotz Herausforderungen

Berkshire Hathaway hat 2024 beeindruckende Zahlen geliefert. Besonders bemerkenswert: Der operative Gewinn stieg um 27 Prozent auf 47,44 Milliarden US-Dollar. Dieser Gewinnanstieg ist in erster Linie auf eine starke Performance im Versicherungsgeschäft zurückzuführen, insbesondere auf die Umstrukturierungen bei GEICO, die durch ein verbessertes Underwriting und effizientere Prozesse deutliche Fortschritte gemacht hat.

 

GEICO war lange Zeit eine der Kronjuwelen von Berkshire Hathaway, doch in den vergangenen Jahren gab es Probleme. Buffett setzt große Hoffnungen auf Todd Combs, der seit fünf Jahren die Geschicke des Unternehmens lenkt. Sein Erfolg ist nicht zufällig:

 

„Todd hat GEICO grundlegend umgestaltet, die Effizienz erhöht und das Underwriting modernisiert. 2024 war das beste Jahr seit Langem.“

 

Auch das Eisenbahn- und Versorgungsunternehmen von Berkshire hat zu den starken Zahlen beigetragen, obwohl hier laut Buffett noch Verbesserungen notwendig sind.

 

 

 

Warum Berkshire jetzt auf einem gigantischen Cash-Berg sitzt

Mit 334,2 Milliarden US-Dollar an Barreserven verfügt Berkshire über eine der größten Liquiditätspositionen in seiner Geschichte. Buffett verteidigt diese Strategie vehement gegen Kritiker, die ihm vorwerfen, zu wenig zu investieren:

 

„Wir kaufen keine Unternehmen oder Aktien nur, um beschäftigt zu sein. Cash gibt uns Freiheit und Sicherheit.“

 

Dieser Ansatz hat sich für Berkshire schon mehrfach ausgezahlt. In Krisenzeiten – etwa in der Finanzkrise 2008 – konnte Buffett mit seiner enormen Liquidität großartige Deals abschließen. Er sieht es als essenziell an, nicht zu „investieren um des Investierens willen“. Stattdessen will er erst dann zuschlagen, wenn sich wirkliche Gelegenheiten ergeben.

 

Lektionen für Investoren:
✔ Halte immer Cash-Reserven für unvorhergesehene Gelegenheiten.
✔ Kaufe nur dann, wenn der Preis stimmt – und nicht aus Angst, etwas zu verpassen.

 

 

Die Steuerzahlungen: Warum Buffett sich als Amerikas „Top-Steuerzahler“ sieht

Berkshire Hathaway hat 2024 insgesamt 26,8 Milliarden US-Dollar an Unternehmenssteuern gezahlt – mehr als jedes andere US-Unternehmen in der Geschichte. Buffett nutzt diesen Punkt, um ein Statement zu setzen:

 

„Unser Unternehmen hat in den letzten Jahrzehnten mehr an Steuern gezahlt als Amazon, Apple und Google zusammen.“

 

Er hebt hervor, dass erfolgreiche Unternehmen eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben. Während viele große Konzerne mit Steuerschlupflöchern arbeiten, ist Berkshire einer der größten Steuerzahler der USA. Gleichzeitig mahnt er die Regierung, das Geld sinnvoll zu verwenden:

 

„Geben Sie es weise aus. Kümmern Sie sich um die vielen, die im Leben den Kürzeren ziehen.“

 

Lektionen für Investoren:
✔ Große Unternehmen haben eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
✔ Langfristiges Denken und nachhaltige Entscheidungen zahlen sich aus.

 

 

Fehler gehören dazu – die Kunst des richtigen Umgangs damit

Ein weiteres großes Thema im diesjährigen Brief ist Buffetts offene Reflexion über Fehler, die er häufig an den Tag legt.

 

„Im Zeitraum 2019–2023 habe ich 16 Mal die Worte ‚Fehler‘ oder ‚Irrtum‘ in meinen Briefen verwendet. Viele andere Unternehmen vermeiden diese Begriffe völlig.“

 

Er stellt klar: Selbst die besten Investoren liegen nicht immer richtig. Entscheidend ist, dass man Fehler erkennt, aus ihnen lernt und sie korrigiert. Ein klassisches Beispiel ist Buffetts ursprünglicher Kauf von Berkshire Hathaway selbst. Damals war es ein marodes Textilunternehmen – und der Kauf war wie er selbst immer wieder betont hat ein kapitaler Fehler. Aber anstatt das Kapitel zu ignorieren, wandelte Buffett das Unternehmen Schritt für Schritt um und machte es zu einem der wertvollsten Konglomerate der Welt.

 

Lektionen für Investoren:
✔ Fehler sind unvermeidlich – entscheidend ist, daraus zu lernen.
✔ Zögere nicht, Fehlentscheidungen zu korrigieren.

 

 

Berkshire und Japan – Eine langfristige Wette

Ein überraschend großes Thema im diesjährigen Brief sind die japanischen Investitionen von Berkshire. Buffett hat bereits seit 2019 bedeutende Anteile an fünf großen japanischen Handelshäusern aufgebaut – und diese Position nun weiter ausgebaut. Diese Unternehmen ähneln Berkshire Hathaway in ihrer Struktur: Sie sind diversifiziert, gut geführt und langfristig orientiert.

 

„Unsere ursprüngliche Investition von 13,8 Milliarden US-Dollar hat sich auf 23,5 Milliarden US-Dollar gesteigert – und wir sind noch lange nicht fertig.“

 

Buffett hat hier eine Strategie entwickelt, die sich über Jahrzehnte erstrecken könnte.

 

Lektionen für Investoren:
✔ Internationale Diversifikation kann sich lohnen.
✔ Investiere in Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen und gutem Management.

 

 

Wer nach Buffett kommt: Greg Abel übernimmt das Ruder

Warren Buffett hat es in diesem Brief erneut bestätigt: Greg Abel wird seine Nachfolge als CEO antreten.

 

„Greg hat die gleiche Philosophie wie ich – und ich habe volles Vertrauen in ihn.“

 

Abel ist seit Jahren in führender Position bei Berkshire tätig und hat einen exzellenten Ruf. Buffett stellt klar, dass der Übergang nahtlos erfolgen soll.

 

Lektionen für Investoren:
✔ Unternehmen mit klarer Nachfolgeplanung sind langfristig stabiler.
✔ Die richtigen Führungskräfte sind entscheidend für nachhaltigen Erfolg.

 

 

Anekdoten aus der Vergangenheit: Lernen von den Besten

Warren Buffett ist ein Meister darin, komplexe Finanzthemen mit humorvollen Geschichten zu verknüpfen. Eine besonders inspirierende Geschichte, die er in einem früheren Brief erzählte, ist die von Mrs. B, der Gründerin von Nebraska Furniture Mart.

Mrs. B, eine russische Einwanderin, eröffnete mit 45 Jahren ein Möbelgeschäft in Omaha – mit einem Startkapital von nur 500 US-Dollar. Ihr Geschäft florierte so sehr, dass Buffett es schließlich kaufte. Ihr Erfolgsgeheimnis? Ehrlichkeit, harte Arbeit und ein unermüdlicher Fokus auf niedrige Preise und hohe Qualität.

Diese Geschichte zeigt, dass es nicht nur um Kapital oder Bildung geht – sondern um unternehmerischen Geist und die Fähigkeit, Chancen zu nutzen.

 

 

Langfristiges Investieren als Schlüssel zum Erfolg

Buffett bleibt sich treu: Sein Investmentansatz ist und bleibt langfristig. Er warnt erneut davor, sich von kurzfristigen Marktschwankungen leiten zu lassen:

 

„Der Aktienmarkt ist eine Maschine, die Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen umverteilt.“

 

Dies bedeutet: Erfolgreiche Investoren ignorieren kurzfristige Turbulenzen und halten sich an bewährte Prinzipien. Buffett selbst hat über Jahrzehnte hinweg bewiesen, dass Geduld und Disziplin die größten Renditen bringen.

 

Warren Buffetts diesjähriger Aktionärsbrief ist wieder einmal eine Fundgrube für wertvolle Lektionen. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:

Langfristig denken: Die besten Investitionen brauchen Zeit.
Geduld haben: Der Markt belohnt Geduld und Besonnenheit.
Emotionen ausschalten: Lass dich nicht von Panik oder Euphorie treiben.
In starke Unternehmen investieren: Qualität zahlt sich langfristig aus.
Verzichte auf Timing-Versuche: Niemand kann den Markt dauerhaft timen.

 

 

Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk voller Investmentweisheiten

Der Aktionärsbrief 2024 zeigt einmal mehr, warum Warren Buffett als der beste Investor aller Zeiten gilt. Er bleibt seinem bewährten Prinzip treu: Geduld, Disziplin und langfristiges Denken führen zum Erfolg.

Für Anleger weltweit bleibt sein Rat unverzichtbar. Und auch wenn Buffett möglicherweise nicht mehr viele Briefe schreiben wird, seine Prinzipien werden Investoren noch lange leiten.

 

Der Aktionärsbrief kann hier heruntergeladen werden.

 

 


Mein erstes Buch ist im Januar erschienen. Du kannst es hier kaufen..

 

 

Das Schreiben dieses Buchs war ein Herzensprojekt von mir. Als Autor, gerade in einer speziellen Nische wie der unseren, kann man keine Reichtümer verdienen. Trotzdem wollte ich dieses unbedingt veröffentlichen. Gerade die Kolleginnen und Kollegen aus dem Beamtentum sind nicht wirklich dafür bekannt, private Altersvorsorge über Börseninvestments zu betreiben. Dabei ist die Pension dauerhaft nach meiner Meinung alles andere als sicher. Ich hoffe etwas dazu beitragen zu können, dass sich mehr Menschen an die Börse wagen.

 

Um was es genau geht, ergibt sich am Besten aus dem Klappentext:

“Beamte sind so gut versorgt, dass sie sich nicht um die Geldanlage kümmern müssen? Falsch, sagt Ben Offenberger, selbst Beamter – und Investor. Er weiß aus Erfahrung: Gegen Pensionslücken oder unvorhergesehene Ausgaben müssen sich auch Staatsdiener wappnen. Offenberger führt grundlegend an das Thema Geldanlage und Börse heran, aber immer mit der spezifischen Situation von Beamten im Blick. Er erklärt, weshalb auch für Beamte private Vorsorge wichtig ist, wie Börse funktioniert, welche Investmentvehikel und -strategien es gibt, welche psychologischen Fallen lauern und welche Vorteile Beamte beim Investieren genießen. „Börse für Beamte“ ist eine punktgenaue Einführung in die Welt von Aktien, Dividenden, ETFs und Co.”

 

Das Buch richtet sich vor allem an Beamte, aber auch für alle anderen ist es interessant. Zum einen erfährt man einiges über die Unterschiede zwischen Rente und Pension. Dabei wird auch mit einigen weit verbreiteten Irrtümern aufgeräumt. Der Großteil des Buchs ist darüber hinaus für alle Anleger geeignet, unabhängig vom Beruf. Dabei fließt meine eigene Biografie und meine Erfahrung mit ein, aber auch einige von euch kommen zu Wort. Hierfür bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei Allen, die den Fragebogen beantwortet haben.

 


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