Warren Buffett

Warren Buffett ist für mich einer der faszinierendsten Persönlichkeiten im Bereich Börse und Investing und hat mein Handeln mit am meisten geprägt. Entsprechend habe ich viele Bücher über ihn und seinen Investmentstil gelesen. Einige davon möchte ich im Folgenden vorstellen.

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Die Essays von Warren Buffett

von Lawrence C. Cunningham

 

Im Buch werden die Aktionärsbriefe von Berkshire Hathaway aufgearbeitet. Dabei werden diese allerding nicht einfach nur abgedruckt, sondern nach Themen schematisch aufgearbeitet. So finden sich beispielsweise einzelne Kapitel zu den Themen Unternehmensführung, Finanzierung, Dividenden oder auch Betrügereien bei einzelnen Firmen. In den Blick genommen werden die Aktionärsbriefe der Jahre 1979 bis einschließlich 2014.

Es zeigt sich im Buch immer wieder, mit welchem Weitblick Buffett arbeitet und dass seine Aussagen oftmals zeitlos sind und heute noch genauso gelten, wie vor 40 Jahren. An manchen Stellen wirkt das Lesen etwas zäh, im großen und ganzen ist es aber sehr gut lesbar. Wer sich beispielsweise nicht für die Feinheiten der Rechnungslegung interessiert, kann einzelne Passagen auch überspringen.

Für mich eine klare Kaufempfehlung.

 


 

Das Leben ist wie ein Schneeball

von Alice Schroeder

 

“Das Leben ist wie ein Schneeball” von Alice Schroeder ist mit seinen weit über 1.000 Seiten ein richtiger Brocken. Das Buch erzähl sehr tiefgründig die Lebensgeschichte von Warren Buffett, beginnend ab seiner Kindheit bis etwa zur Finanzkrise 2008. Die letzte Neuauflage ist von 2010 und beinhaltet einen kleinen Abschnitt zur Bankenkrise.

Das Buch bietet viele Einsichten über das Denken Buffetts und seine Art des Investierens. So ist esa auch interessant, die Geschichte zu erfahren, wie aus seinem ursprünglich größten Fehler, nämlich dem Kauf von Berkshire Hathaway letztendlich sein größter Erfolg wurde.

Wie schon angesprochen ist das Werk sehr dick. An manchen Stellen sehr ausführlich, aber für mich äußerst lesenswert. Eine kürze Variante wird weiter unten noch vorgestellt. Schade ist, dass das Buch vor etwa 10 Jahren endet. Eine erweiterte Neuauflage wäre interessant. Aber auch so eine klare Kaufempfehlung.

 


 

University of Berkshire Hathaway

von Daniel Pecaut und Corey Wrenn

 

Ein wahrscheinlich eher unbekannteres Buch ist “University of Berkshire Hathaway: 20Jahre Aktionärstreffen: Die wichtigsten Lektionen von Warren Buffett & Charlie Munger” von Daniel Pecaut und Corey Wrenn. Hinter diesem eher sperrigen Titel verbirg sich durchaus interessanter Lesestoff.

Um was geht es? Die Autoren lassen uns teilhaben an den Aussagen von Buffett und Munger aus 20 aufeinander folgenden Aktionärsversammlungen. Jeder, der sich mit Buffett beschäftigt, kennt die legendären Aktionärstreffen in Omaha, bei denen der offizielle Teil nur kurze Zeit dauert und ansonsten viele Stunden lang Fragen durch Buffett und Munger beantwortet werden.

Die Autoren haben also in Fleißarbeit mitgeschrieben und daraus ein Buch gemacht? Könnte man so sehen. Fakt ist aber, dass beide Autoren aus der Investmentbranche kommen und ihr Handwerk verstehen. Wrenn war zu Beginn seiner Karriere unter anderem bei Berkshire Hathaway beschäftigt. Der Mehrwert besteht darin, die Essenzen aus den einzelnen Jahren in aufbereiteter Form serviert zu bekommen. Eine Hauptversammlung dauert mittlerweile gute acht Stunden. Zwar werden diese heute auch im Internet übertragen, alte Versammlungen sind allerdings schwer zu finden, vom Zeitaufwand sie alle anzusehen ganz zu schweigen.

Man erfährt im Buch interessante Dinge, z.B. dass Munger und Buffett schon Jahre vor der Finanzkrise vor dieser gewarnt hatten.

Muss man das Buch gelesen haben? Sicher nicht, um aber einen etwas weiteren Blick zu bekommen ist es sehr empfehlenswert. Mit 30 Euro gehört es nicht zu den günstigen Exemplaren, wer des Englischen mächtig ist, kann auch die US-Version zu deutlich geringerem Preis erwerben.

 


 

Warren Buffett: Der Jahrhundertkapitalist

von Gisela Baur

 

Weiter oben wurde schon die Biografie “Das Leben ist wie ein Schneeball” vorgstellt. Eine Alternative hierzu bietet das Buch von Gisela Baur “Warren Buffett: Der Jahrhundertkapitalist”. Meiner Ansicht nach ist diese Biografie eine perfekte Alternative für all diejenigen, denen die über 1.000 Seiten des erstgenannten Buchs.

Gisela Baur kennt Warren Buffett persönlich und war lange Zeit die einzige Autorin außerhalb der USA, die regelmäßig Kontakt zu ihm hatte. Das Buch erzählt die Lebensgeschichte Warren Buffets von Kindheit bis heute. Da es neueren Datums ist, umfasst die Biografie auch tatsächlich alle Zeitabschnitte bis heute.

Besonders interessant ist, dass sich Abschnitte über Buffett mit Passagen über die jeweilige geschichtliche Entwicklung der gleichen Zeit abwechseln. So einsteht ein noch besseres Verständnis für Buffetts Vorgehen und dessen Erfolge.

Für mich ist das Buch eine Empfehlung wert, da auch die geschichtlichen Aspekte mit abgedeckt werden. Wen die reine Biografie interessiert und wer bereits den “Schneeball” von Alice Schroeder gelesen hat, wird jedoch nicht mehr viel neues erfahren.

 


 

Warren Buffett. Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie

von Robert G. Hagstrom

 

Die neuste Version des Buchs “Warren Buffett. Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie.” von Robert Hagstrom stammt aus dem Jahr 2016. Kern des Werks ist die Darstellung der Investmentkriterien von Buffett und deren Verdeutlichung anhand vieler Beispiele seiner tatsächlichen Aktienkäufe. Gepaar ist das Ganze mit einem biografischen Abriss sowie Passagen über seine Lehrmeister.

Den Haupteil bilden 9 Fallstudien, in denen Käufe Buffetts einzelner Unternehmen unter die Lupe genommen werden, z.B. von Coca-Cola, American Express oder der letzte große Kauf von Heinz (der bisher nicht sehr erfolgreich war).

Ein grosses Learning des Buchs ist die Erkenntnis, dass ein blindes Nachkaufen des Portfolios von Warren Buffett bzw. von Berkshire Hathaway nicht unbedingt sinnvoll ist, da Buffett die Unternehmen oftmals in Sondersituationen erworben hat, die heute nicht mehr vorhanden sind. Insofern würde er diese heute aufgrund ihrer Bewertung gar nicht mehr kaufen.

Für einen Einstieg in die Aktienanalyse à la Buffett ist das Buch gut geeignet und dabei verständlich geschrieben. Von mir eine Empfehlung.

 


 

So liest Warren Buffett Unternehmenszahlen: Quartalsergebnisse, Bilanzen & Co. – und was der größte Investor aller Zeiten daraus macht

von Mary Buffett und David Clark

 

Das Buch wurde von Mary Buffett, der ehemaligen Schwiegertochter von Warren Buffett geschrieben. Da sie einen direkten Draht zu Warren pflegte bzw.immer noch pflegt, weiss sie, wovon sie schreibt. Sie betont aber auch, dass nicht alle Investmentgeheimnisse Buffetts in ihren Büchern zu finden sind, da dieser jene natürlich nicht alle einer breiten Öffentlichkeit (auch nicht seiner Ex-Schwiegertochter) preisgibt.

Der Titel der Publikation klingt etwas reißerisch, ist bei deutschen Ausgaben englischsprachiger Bücher aber leider oftmals so. Schaut man sich die Originaltitel an, klingen diese manchmal ganz anders.

Im Buch werden in 57 Kapiteln Kennzahlen und das Vorgehen beschrieben, anhand derer sich Buffett bei Unternehmens- bzw. Aktienanlagen orientiert. Diese sind relativ kurz gehalten und mit Praxisbeispielen unterlegt. Der Schreibstil ist verständlich und auch für Anfänger geeignet. Eine Empfehlung meinerseits gibt es hier nur für Leser, die sich einen ersten Eindruck der Bewertungskriterien Buffetts verschaffen wollen. Für alle anderen sei Robert Hagstrom Buch weiter oben oder das Buch Buffettology (was es leider nur gebraucht zukaufen gibt) ans Herz gelegt. Darüber hinaus ist das hier besprochene Buch für seinen Umfang mit einem Preis von 24,90 Euro etwas zu teuer geraten.

 


 

Investieren wie Warren Buffett. Seine 20 wichtigsten Investments

von Yefei Lu

Ein nicht so bekanntes Buch ist “Investieren wie Warren Buffett” von Yefei Lu. Lu ist Portfoliomanager, der derzeit bei einer Fondsgesellschaft in Frankfurt tätig ist. Das Buch ist 2019 in Deutschland veröffentlicht worden und im Original erstmals 2016 in den USA erschienen.

Kern ist die Untersuchung der nach Meinung des Autors 20 wichtigsten Investments von Buffett in der Zeit von 1958 bis 2011. Der Autor zeigt dabei den Blick eines Außenstehenden, der nach einer Anlageentscheidung Buffetts versucht, dessen Investitionsgründe nachzuvollziehen. Er nimmt dabei die Sichtweise eines Investmentanalysten zur jeweiligen Zeit ein, was insofern interessant ist, als es nicht primär um die Geschichte Buffetts, sondern um die konkreten Investmententscheidungen geht.

Im Buch werden auch Investment unter die Lupe genommen, dieder breiten Öffentlichkeit meist nicht besonders präsent sein dürften. Gennant seien hier beispielsweise der Kauf der Sanborn Map Company 1958 oder der Erwerb der MidAmerican Energy Holdings Company.

Für mich ist das Buch absolut lesenswert und außerhalb der bekannten Pfade der Bücher über Warren Buffett auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert. Ich konnte daraus einiges für mich mitnehmen.

 


 

Warren Buffetts fundamentale Investmentgeheimnisse

von Jeremy Miller

 

Kern des Buchs von Jeremy Miller sind die Partnership Letters von Buffett vor der Zeit von Berkshire Hathaway. Bevor er Berkshire erwarb, hatte er bereits 14 Jahre institutionelle Investmenterfahrung. Er gründete eine Vielzahl von Partnerships und legte Geld für Familie und Freunde an. Begonnen hatte er damit im Jahr 1956 und mit 100 Dollar Eigenanteil.

Während der Zeitder Partnerships verfasste er jährliche Briefe an seine Anteilseigner. Warum ist das interessant? Viele wissen nicht, dass er mit seinen Partnerships noch erfolgreicher war als mit Berkshire Hathaway. Er erreichte durchschnittlich fast 30 % jährliche Rendite damit. Interessant ist, dass er die Partnerships Ende der 1960er Jahre auflöste, weil er der Ansicht war, aufgrund der gut gelaufenen Aktienmärkte keine ertragreichen Investments mehr zu finden. Die Quintessenzen der Briefe sind im Buch lesenswert aufgearbeitet.

Wersein Bild über Buffett vertiefen möchte, vor allem auch über die nicht soviel beachtete Zeit vor dem Kauf von Berkshire, liegt mit diesem Buch auf jeden Fall richtig.

 


 

Buffett: Die Geschichte eines amerikanischen Kapitalisten

von Roger Lowenstein

 

Das Buch von Roger Lowenstein ist eine klassische Biografie und umfasst insgesamt knapp 750 Seiten. Der Autor ist Journalist und Verfasser mehrerer Bestseller.

Die deutsche Ausgabe stammt aus dem Jahr 2010. Hier muss man allerdings aufpassen, die amerikanische Originalversion ist deutlich älter. Der Inhalt erzählt die Lebensgeschichte Buffetts beginnend mit seiner familiären Herkunft und seiner Kindheit. Allerdings endet der Text (aufgrund des Alters des Buchs) bereits im Jahr 1994.

DasBuch ist interessant und leicht lesbar geschrieben. Aufgrund der fehlenden letzten 25 Jahre empfehle ich als Biografie aber eher die Bücher von Alice Schroeder (Das Leben ist wie ein Schneeball) oder von Gisela Baur (Warren Buffett: Der Jahrhundertkapitalist).