Der Mai war nach den turbulenten letzten Monaten vergleichsweise ruhig. Die Volatilität ist zurückgelaufen. Zwar noch nicht auf Normalmaß, allerdings ist sie mittlerweile deutlich niedriger als in den vergangenen zwei Monaten. Die Bullen und Bären sind gespalten. Während die Bullen mit einer schnellen Öffnung der Wirtschaft und einer Rückkehr der Unternehmensgewinne rechnen, gehen die Bären von einer sehr langsamen Erholung oder gar von einem weiteren Lockdown bei einer möglichen zweiten Welle der Corona-Pandemie aus. Wie immer wissen wir es nicht
Dividenden
Im Mai haben 17 der Unternehmen in meinem Depot eine Dividende ausgeschüttet. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 1.226,80 Euro.
Unternehmen | Dividende |
Abbvie | 100,42 € |
Apple | 9,03 € |
AT & T | 260,17 € |
British American Tobacco | 143,43 € |
Costco Wholesale | 0,05 € |
CVS Health | 27,37 € |
EPR Properties | 66,22 € |
Gladstone Capital | 67,73 € |
Gladstone Commercial | 14,68 € |
Gladstone Investment | 8,01 € |
Hercules Capital | 223,05 € |
Main Street Capital | 32,27 € |
Mastercard | 7,07 € |
Omega Healthcare Investors | 183,68 € |
Realty Income | 19,03 € |
Starbucks | 8,39 € |
Tanger Factory Outlet Centers | 56,20 € |
Summe | 1.226,80 € |
Die höchste Summe kam von AT&T, das Unternehmen hat gleichzeitig auch die höchste Gewichtung im Depot. Knapp dahinter ist die Zahlung von Hercules Capital, die für mich eigentlich auch ein Kandidat für eine Dividendenkürzung waren. Die Zahlung erfolgte jedoch in gleicher Höhe wie im Vorquartal. Ich bin gespannt, ob das im Q2 auch so bleibt.
Letztmalig gezahlt haben EPR und Tanger Factory Outlets. Beide Unternehmen haben die Dividende ausgesetzt, solange bis sich die Ausfälle durch die Corona-Pandemie normalisiert haben. Irgendwann werden die Zahlungen wieder aufgenommen werden, wann und in welcher Höhe ist allerdings fraglich. Mit einer Pleite rechne ich bei beiden nicht, allenfalls Tanger könnte ein Übernahmekandidat für einen größeren REIT sein.
Dividendenerhöhungen und Kürzungen
Wie im April gibt es auch im Mai einiges zu diesem Thema zu berichten.
Erhöhungen
Beginnen wir mit den positiven Meldungen, denn auch solche gibt es momentan:
Bereits am 28. April hatte IBM bekannt gegeben, die Dividende um 1 Cent pro Quartal zu erhöhen. Die Information hatte im letzten Monatsbericht noch gefehlt. Damit bleibt das Unternehmen auch im 25. Jahr seinen Erhöhungen treu und bleibt auch in der David-Fish-Liste. In Anbetracht der derzeitigen Wirtschaftslage kann ich mit dieser minimalen Erhöhung um 0,6 % gut leben.
Senkungen und Streichungen
Die Liste der Senkungen ist in diesem Monat leider wieder etwas länger: Beginnen wir mit EPR Properties. Hier wurde die Dividende ausgesetzt. Dies war zumindest nicht verwunderlich, kommt aufgrund des Geschäftsmodells dieses REITs ja momentan so gut wie keine Miete rein, da alle „Vergnügungsstätten“ geschlossen sind.
Das gleiche gilt für Tanger Factory Outlet. Die Outlets sind geschlossen, lediglich 12 % der April-Mieten sind eingegangen. Auch hier war die Aussetzung vorhersehbar.
Der dritte REIT im Bunde ist der Shopping-Center Eigentümer Kimco. Zwar gingen im Vergleich zu Tanger 60 % der Mieten des Aprils ein, die Zahlung soll aber erst wieder aufgenommen werden, wenn klar ist, wie die Wirtschaft weiterläuft.
Da REITs aufgrund ihres Status 90 % ihres taxable-Income als Dividende auszahlen müssen, gehe ich davon aus, dass die Zahlungen irgendwann wiederaufgenommen werden. Ich werde keinen der drei Werte verkaufen.
PennantPark Investment ist meine schlechteste BDC im Depot. Nach der letzten Dividendenkürzung 2017 habe ich mir das Unternehmen als spekulatives Invest ins Depot gelegt. Leider ein Fehler, wie sich jetzt herausstellt. Die Dividende wurde abermals um ein Drittel gekürzt. Verkaufen lohnt sich nicht, da der Wert kurstechnisch dermaßen im Minus ist, dass ich halten werde.
Imperial Brands hat ebenfalls um ein Drittel gekürzt. Die Kürzung kommt nicht ganz unerwartet, allerdings hatte sie das größte Überraschungspotenzial. Das Management hat angekündigt, dass die Zahlung vom niedrigeren Niveau wieder steigen soll. Auch hier werde ich die Aktie weiterhin halten.
Sparsumme
Gespart habe ich im vergangenen Monat 1.250 Euro. Zusammen mit den Dividendeneinnahmen in Höhe von 1.226,80 Euro ergibt sich eine investierbare Summe von 2.476,80 Euro.
Käufe
In meinen Depots bei der Consorsbank und der Comdirect führe ich in der Regel nur Sparplankäufe aus. Diese werden von mir manuell gesteuert und sind in der Höhe abhängig von den eingegangenen Dividenden, die reinvestiert werden. Gesonderte Einzahlungen in diese Depots nehme ich nur selten vor. Wie bereits in den vergangenen zwei Monaten habe ich allerdings etwas nachgelegt.
Unternehmen | Art | Stück | Preis | Gesamt |
ADP | Sparplan | 0,768 | 128,34 € | 100,00 € |
Altria | Sparplan | 1,458 | 33,79 € | 50,00 € |
Amazon | Sparplan | 0,011 | 2.194,55 € | 24,51 € |
Amgen | Sparplan | 0,112 | 218,21 € | 24,81 € |
AT & T | Sparplan | 1,826 | 26,98 € | 50,00 € |
Blackrock | Sparplan | 0,106 | 462,80 € | 50,00 € |
Cisco | Sparplan | 1,311 | 37,58 € | 50,00 € |
Iron Mountain | Sparplan | 2,330 | 21,15 € | 50,00 € |
J.P. Morgan | Sparplan | 0,601 | 82,03 € | 50,00 € |
Main Street Capital | Sparplan | 1,912 | 25,76 € | 50,00 € |
Mastercard | Sparplan | 0,402 | 245,00 € | 100,00 € |
Omega Healthcare | Sparplan | 1,982 | 24,85 € | 50,00 € |
Realty Income | Sparplan | 1,048 | 46,99 € | 50,00 € |
Stag Industrial | Sparplan | 2,243 | 21,96 € | 50,00 € |
STORE Capital | Sparplan | 2,987 | 16,49 € | 50,00 € |
Unilever | Sparplan | 2,209 | 44,60 € | 100,00 € |
Walgreens | Sparplan | 2,470 | 38,46 € | 95,00 € |
Wells Fargo | Sparplan | 4,331 | 22,75 € | 100,00 € |
Summe | 1.094,32 € |
Einzelkäufe tätige ich in der Regel über die Depots bei Degiro und Lynx, wobei der hauptsächliche Fokus auf Degiro liegt. Hier sind die Ordergebühren am geringsten. Im Mai habe ich folgende Käufe getätigt:
Unternehmen | Art | Stück | Preis | Gesamt |
ADP | Einmalkauf | 3 | 122,52 € | 368,08 € |
Apple | Einmalkauf | 5 | 264,39 € | 1.322,45 € |
Constellation Software | Einmalkauf | 1 | 1.070,02 € | 1.072,03 € |
Danaher | Einmalkauf | 10 | 152,15 € | 1.522,05 € |
Markel | Einmalkauf | 1 | 794,46 € | 794,96 € |
Old Republic | Einmalkauf | 100 | 13,39 € | 1.340,36 € |
Omega Healthcare | Einmalkauf | 9 | 26,45 € | 242,62 € |
STORE Capital | Einmalkauf | 50 | 17,56 € | 878,80 € |
Tyson Foods | Einmalkauf | 10 | 53,95 € | 539,99 € |
Wells Fargo | Einmalkauf | 50 | 20,81 € | 1.041,20 € |
Wirecard | Einmalkauf | 12 | 84,85 € | 1.020,20 € |
Summe | 10.142,74 € |
Bei vier Titeln wurden Nachkäufe getätigt, namentlich Apple, ADP, Omega Healthcare und Wells Fargo. Apple habe ich direkt nach den Quartalszahlen Anfang Mai gekauft. Diese waren wesentlich besser ausgefallen als erwartet worden war, entsprechend hat der Kurs in diesem Monat auch gut zugelegt.
Sieben Titel sind neu ins Depot hinzugekommen. Der Kauf von Wirecard erfolgte ins neu eingerichtete Spaßdepot bei Trade Republic. Den Titel lasse ich dort einfach liegen und schaue mal, wie er sich entwickelt. Mit dem Unternehmen ist es definitiv immer spannend.
Mit den Käufen von Constellation Software, Danaher und Markel wollte ich den Wachstumsanteil im Depot weiter erhöhen. Zwar zahlen Danaher und Constellation Software eine Dividende, die ist aber nicht der Rede wert und bei beiden unter 0,5 %. Mit letzterem Unternehmen ist auch erstmalig ein kanadischer Titel ins Depot gewandert und somit mit dem kanadischen Dollar auch eine weitere Währung. Ich kann mir gut vorstellen, zukünftig auch noch weitere kanadische Titel zu erwerben. Diese Unternehmen plane ich auch nicht nachzukaufen, sie sollen sich im Depot jetzt einfach entwickeln.
Die Danaher Corporation ist ein diversifiziertes Technologieunternehmen und Hersteller elektronischer Testsysteme. Die Gesellschaft entwickelt, fertigt und vermarktet Produkte für den Einsatz in den Bereichen Industrie, Medizin und Handel. Das Unternehmen hält Produktionsstätten sowie Einrichtungen zur Forschung und Entwicklung auf der ganzen Welt. Im Juli 2016 spaltete Danaher die Segmente Test- und Messgeräte sowie Industrietechnologie ab; seither agieren die Bereiche als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Fortive Corporation. Kurstechnisch ist das Unternehmen ein Dauerbrenner und läuft fast wie an der Schnur gezogen von links unten nach rechts oben. Nach Corona ist die Aktie bereits wieder am Allzeithoch. Die Aktie ist teuer, vielleicht auch zu teuer momentan. Bevor ich allerdings nochmal 5 Jahre warte, habe ich mir jetzt einfach 10 Stücke davon zugelegt.
Markel hat seinen Sitz in Richmond in Virginia. Das Unternehmen ist ein Versicherer, ein Rückversicherer und eine Beteiligungsgesellschaft. Moment mal, kommt uns das nicht allen bekannt vor? Ja genau, im Grunde dasselbe macht auch Berkshire Hathaway, das Unternehmen von Warren Buffett und Charlie Munger. Zwar auf einem viel geringeren Niveau, dass aber überaus erfolgreich. Das Geld aus den Versicherungseinnahmen wird also verwendet, um langfristig in unterbewertete Substanzaktien zu investieren. Interessanterweise ist die größte Position im Portfolio wiederrum Berkshire Hathaway. Aber Markel ist schon weit vor Buffett auch auf den Techzug aufgesprungen. So finden sich in den Beteiligungen seit langer Zeit Firmen wie Amazon, Apple, Cisco, Alphabet und auch Facebook. Aber auch ganze Unternehmen werden nach dem Vorbild Buffetts aufgekauft. Hier reicht das Spektrum von Lebensmittelherstellern über Gesundheitsdienstleistern bis zu Herstellern für Industriegeräten. An der Börse selbst ist Markel erst seit 1986. Die Performance kann sich seither mehr als sehen lassen. Ihr Hoch hatte die Aktie erst im Februar mit knapp 1.340 Dollar, was einer Performance von 16.000 % seit dem Börsengang entspricht. Danach erfolgt ein Absturz bis auf knapp 780 Dollar. Die Quartalszahlen waren dramatisch, was vor allem aber auch auf US-Bilanzierungsregeln zurückzuführen ist, mit denen Buffett auch immer wieder zu kämpfen hat. Die besagen nämlich, dass das Portfolio mit seinem jeweils aktuellen Buchwert bilanziert werden muss. Wo die Kurse im März hingefallen sind, wissen wir alle.
Constellation Software ist wie angesprochen mein erster kanadischer Titel im Depot. Die Firma ist eine Holdinggesellschaft und erwirbt, verwaltet und baut vertikale Marktsoftware-Geschäfte auf. Sie arbeitet sowohl im privaten, als auch im öffentlichen Sektor. Das Unternehmen wurde 1995 von Mark Henri Leonard und James D. Foy gegründet und hat seinen Hauptsitz in Toronto, Kanada. Die Firma hat einen wahsinnigen Track-Record, fleigt allerdings oftmals unter dem Radar. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Marl Leonard, der Kopf hinter der Firma, die Öffentlichkeit eher scheut. Man kann das Unternehmen wie einen Fonds betrachten, der in kleinere Software-Nischen investiert. Das Ganze nur eben ohne Gebühren.
Einstiegspositionen bin ich bei Old Republic, STORE Capital und Tyson Foods eingegangen. Zu STORE Capital habe ich eine Analyse verfasst, die ihr hier finden könnt. Tyson Foods ist ein Titel meiner Watchlist für den Monat Mai. Den zugehörigen Artikel findet ihr hier. Alle drei Titel sollen in den kommenden Jahren aufgestockt werden.
Old Republic ist ein Unternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1887 zurückreichen. Seit 1923 fungiert das Unternehmen als Spezialversicherer. Sitz der Gesellschaft ist in Chicago. Angeboten wird eine breite Palette an Versicherungen, wobei Privatkunden fast keine Rolle spielen. Der überwiegende Teil der Kunden sind Industrieunternehmen und Finanzdienstleister. Seit 1942 wird ununterbrochen eine Dividende gezahlt, diese wird seit 38 Jahren ununterbrochen gesteigert. Die Firma ist somit ein waschechter Dividendenaristokrat. Die Dividendenpolitik ist dabei sehr konservativ, um langfristig handlungsfähig zu sein. Das Unternehmen weist immer wieder darauf hin, dass Quartalsdenken abgelehnt wird. Die Verschuldung des Unternehmens ist sehr moderat, von den Tiefständen im März hat man sich, wie fast alle Versicherungen, wenig bis gar nicht erholt. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei attraktiven 5,6 %, was deutlich über dem Schnitt der letzten Jahre ist. Das Dividendenwachstum bewegt sich auf geringem Niveau, dafür liegt die Ausschüttungsquote in der Regel unter 50 %.
Die gesamte Investitionssumme aus Sparplänen und Einzelkäufen betrug 11.237,06 Euro.
Verkäufe
Verkauft wurde im Mai kein Unternehmen.
Wertpapierkredit
An der Höhe des Kredits haben sich im Vergleich zum Vormonat keine Änderungen ergeben. Bei Degiro habe ich mir Debit Geld in Höhe von 35.000 Euro zuteilen lassen. Nach Zuteilung zahlt man hierfür jährlich 1,25 % Zinsen, monatlich also etwa 36 Euro. Den Betrag habe ich noch nicht aufgebraucht, kann also je nach Marktlage reagieren. Mein Regelwerk hierfür findet ihr in diesem Beitrag.
Optionen
Im Monat Mai habe ich bei Lynxbroker eine Put-Option verkauft. Das Underlying ist die Aktie von Omega Healthcare Investors, der Strikepreis liegt bei 25 Dollar mit einer Laufzeit bis zum 17.07.2020. Als Optionsprämie wurden 93,00 Dollar vereinnahmt.
Depotentwicklung
Nach den vergangenen drei Monaten war es im Mai relativ ruhig. Zur Mitte des Monats zogen die Kurse etwas an, so dass der Monat in Summe freundlich endete.
Es ist schon fast erfreulich, dass es mal keine zweistelligen Prozentzahlen nach unten oder oben geht. Sieht fast ein wenig nach Normalität aus, auch wenn das der realen Wirtschaftslage bei Weitem nicht entspricht. In Summe hat das Depot einen Gewinn von etwa 4 % verbucht und liegt damit mit dem S&P 500 fast gleichauf. Zwar gab es auch im Mai wieder ein Minus am Immobilienmarkt, wie im April schon ist aber auch im Mai die BDC-Branche sehr gut gelaufen.
Die schlechte Jahresperformance konnte damit natürlich noch nicht ausgegelichen werden. Ich liege hier immer noch mit knapp 26 % im Minus. Die Gesamtsumme des Depots seit dem 01.01.2017 liegt bei 26,28 %. Der S&P 500 hat im gleichen Zeitraum 27,57 % gemacht. Hier liege ich also leicht zurück.
Das Depot weist zum Stand 31.05.2020 einen Wert in Höhe von etwa 242.000 Euro auf.
Was gab es sonst noch?
Ich traue dem Braten der Erholung an den Märkten weiterhin nicht ganz über den Weg. Trotz allem wurde auch im Mai wieder eine größere Summe investiert. Dies wird sich in den kommenden Monaten nun allerdings automatisch verringern, da die Cashreserven nun aufgebraucht sind. Ob ich mit meinem Vorgehen richtig lag wird die Zeit zeigen.
Wie war euer Mai? Schreibt mir gerne einen Kommentar.
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