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Meine Watchlist für den April 2020

Der April ist zwar schon weiter fortgeschritten, trotzdem stelle ich heute meine Watchlist für diesen Monat vor. Die Märkte haben sich in den vergangenen Wochen etwas gefangen, im März hat eine Rally nach oben gestartet. Ich persönlich sehe diese steigenden Kurse skeptisch, denn fundamental hat sich nichts zum Besseren verändert. Die Welt befindet sich (mit Ausnahme von Teilen Asiens) weiterhin im Shutdown. Zwar sind in dieser Woche in Deutschland wieder einige Bänder angelaufen, ob wir in nächster Zeit jedoch zur Vollast zurückkehren können, steht in den Sternen. In den USA sieht es eher schlechter aus. Dort dürfte aus meiner Sicht eine Normalisierung noch wesentlich länger andauern als in Europa.

 

Trotz der momentanen Lage und der eher trüben Aussichten in kurz- bis mittelfristiger Sicht sind wir Investoren ja weiterhin auf der Suche nach Schnäppchen und investierbaren Unternehmen. Die folgenden Grafiken sind wie immer aus Fastgraphs und mit Vorsicht zu genießen. Gewinnschätzungen sind momentan seriös nicht möglich, insofern muss sich jeder selbst Gedanken machen inwieweit er das jeweilige Geschäftsmodell für krisensicher erachtet.

 

Besprechen möchte ich heute vier Unternehmen, hierunter zwei Banken. Ich maße mir nicht an, Bankbilanzen im Detail zu verstehen oder deren Portfolios bewerten zu können. Die pauschale Aussage vieler deutsche Anleger: “In Banken investiert man nicht”, kann ich jedoch nicht teilen. Für europäische Banken bin ich der gleichen Meinung, hier sind die Regulatorien mittlerweile auf Niveaus getrieben worden, die ein ertragreiches Geschäftsmodell schier unmöglich machen. Für Banken über dem großen Teich gilt dies jedoch nicht. Natürlich haben diese nun auch massiv mit der Senkung des Leitzinses durch die FED auf die Spanne von 0,00 – 0,25 % zu kämpfen. Außer Frage steht auch, dass sich mit einer aufkeimenden Weltwirtschaftskrise besondere Kreditrisiken ergeben. Dies kann man mitunter bereits an der Höhe der Rückstellungen für Kreditausfälle beobachten, welche die Banken in der momentan laufenden Saison der Meldung der Quartalszahlen ausgewiesen haben. Man muss aber auch anerkennen, dass die jetzige Krise nicht wie in den Jahren 2008/2009 eine Finanzkrise mit taumelnden Banken ist. Vielmehr stehen diese zum Großteil im Moment stark dar. Nach der Finanzkrise sind viele Banken zu neuer Stärke aufgestiegen. Ich sehe keinerlei Gründe, in der momentanen Situation eine negative Prognose dazu abzugeben, dass dies diesmal nicht wieder der Fall sein wird.

 

 

1. Walgreens Boots Alliance

Walgreens ist neben CVS Health einer der beiden großen Drogerie- und Apothekenketten der USA. Während CVS mit der Übernahme des Krankenversicherers Aetna im Jahr 2018 den Weg hin zu einem ganzheitlichen Gesundheitsanbieter angetreten hat, ist Walgreens bisher bei seinem klassischen Geschäft geblieben. CVS Health befindet sich bereits seit mehreren Jahren in meinem Depot.

 

Geschäftsmodell

Walgreens Boots Alliance ist ein weltweit agierender Einzelhandelskonzern in der Drogeriebranche. Das Unternehmen ist mit über 9.000 Filialen unter den Marktführern in den Vereinigten Staaten. Die Apotheken des Unternehmens verkaufen verschreibungspflichtige sowie rezeptfreie Arzneimittel, Kosmetika, Hygieneprodukte, Haushaltswaren, Getränke und Lebensmittel. Die Arzneimittel können sowohl im Laden als auch per Telefon oder Internet erworben werden. Neben den Einzelhandelsfilialen gehören auch eigene Anlagen, Impfstellen, Spezialapotheken und Versandzentren zum Filialspektrum. In einem typischen Walgreens-Geschäft sind zwischen 25 und 30 Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Pharmaziebereich besteht ein Fotosektor, eine Kosmetikabteilung und ein allgemeiner Verkaufsbereich von Produkten. Hauptkonkurrenten sind die Unternehmen CVS, Wal-Mart, Rite Aid sowie Target Corporation.

 

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Deerfield, Illinois und ist mit seinem Fillialnetz die größte US-amerikanische Apothekenkette. Der Name Walgreens Boots Alliance geht aus der Fusion von Walgreens mit Alliance Boots im Jahr 2015 hervor. Der hierdurch entstandene Konzern hat einen Jahresumsatz von über 136 Milliarden Dollar. Es werden 180.000 Apotheken mit über 370 Distributionszentren in 20 Ländern beliefert. Der CEO Stefano Pessina ist gleichzeitig größter Einzelaktionär des neuen Unternehmens.

 

Fundamentaldaten

Das Unternehmen befindet sich mehr oder weniger seit dem Jahr 2015 in einem Abwärtstrend. Dem entgegen stieg der Gewinn je Aktie im Schnitt um über 10 % in den vergangenen 20 Jahren. Während der Finanzkrise gab es 2009 einen kleinen Einbruch, der weniger als zwei Jahre später schon wieder aufgeholt war. Zwischendurch gab es immer wieder einzelne Schwächephasen, so in den Jahren 2013/2014 oder seit 2019.

 

Den kurstechnischen Verfall hat Walgreens gemein mit den Konkurrenten wie CVS Health. Dieser ist nicht unbedingt mit schlechten Geschäftszahlen zu erklären. Zum einen schwebt über der Branche permanent die Angst des Phänomes durch “Death by Amazon”. Das Unternehmen von Jeff Bezos hat des Öfteren Andeutungen gemacht, in den Apothekenhandel einsteigen zu wollen. Die Investoren haben Angst vor einem Sterben des stationären Handels wie Walgreens ihn anbietet, sollte Amazon die “Drohung” wahr machen. Als zweiter Punkt kommt das amerikanische Gesundheitssystem zum Tragen, welches das teuerste auf der ganzen Welt ist. Von politischer Seite stehen immer wieder Änderungen im Raum, die sich negativ auf Unternehmen wie Walgreens auswirken könnten. Tatsächlich passiert ist in dieser Richtung in den letzten Jahren nicht viel. Zuletzt hat das Unternehmen wie viele andere dann noch an Kurswert im Zuge der Corona-Pandemie verloren.

 

 

 

Walgreens ist ein Dividendenaristokrat. Die Dividenden wurde seit 1976 in 44 Jahren immer gesteigert. Gerade in der jetzigen Situation ist es aus meiner Sicht wichtig, in solide Unternehmen zu investieren. Meine Meinung hierzu könnt ihr auch hier nachlesen. Die Ausschüttungsquote ist moderat, die Dividendenrendite ist mit 4,3 % historisch hoch.

 

 

2. Automatic Data Processing (ADP)

ADP habe ich seit 2017 im Depot und der Kurs ist mir lange Zeit davon gelaufen. Gerne hätte ich davon mehr Anteile im Depot gehabt, die Bewertung war allerdings immer zu hoch. Im Februar/März hat die Aktie nun wie viele andere deutlich verloren, so dass sich hier ein Einstieg anbietet.

 

Geschäftsmodell

Automatic Data Processing Inc. (ADP) ist ein Anbieter von Dienstleistungen für das Personalmanagement. Zum Portfolio des Unternehmens gehören Software und Dienstleistungen rund um die Personalwirtschaft. Dies beinhaltet Gehaltsabrechnung, Personal- und Talentmanagement oder die Verwaltung von Vergünstigungen und Prämien. Daneben verfügt ADP auch über Lösungen speziell für die Kfz-Industrie. Diese ermöglichen Händlern, Autowerkstätten und Automobilherstellern die einfache Verwaltung der Bereiche Kunden, Fahrzeug, Teile, Rechnungswesen, Vertrieb oder Leasing.

 

Das Unternehmen wurde 1949 von Henry Taub und seinem Bruder Joe als Lohnbüro in Paterson, New Jersey gegründet. Der ursprüngliche Name lautete Automatic Payrolls Inc. Wenig später stieß Frank Lautenberg hinzu, der 1952 den Vorstand des Unternehmens übernahm. Er begleitete das Unternehmen dreißig Jahre, bis er 1982 in den US-Senat gewählt wurde. 1957 begann das Unternehmen, Großrechner und Lochkarten für die Lohnabrechnungen zu verwenden und benannte sich in diesem Zuge in den heutigen Namen Automatic Data Processing Inc. um. 1961 ging das Unternehmen mit 300 Kunden, 125 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 400.000 US-Dollar an die Börse. 1965 eröffnete ADP eine Niederlassung im Vereinigten Königreich und erwarb 1974 das Unternehmen Time Sharing Limited (TSL), seinerzeit ein Pionier im Bereich digitaler Rechenprozesse. 1985 überschritt der jährliche Umsatz von ADP erstmals die 1-Milliarde-US-Dollar-Grenze. Zu dieser Zeit war das Unternehmen bereits für zehn Prozent der Gehaltsabrechnungen in den USA verantwortlich. In den 1990er Jahren konzentrierte sich ADP verstärkt darauf, seinen Kunden Business Process Outsourcing anzubieten. Zudem expandierte ADP weiter im europäischen Markt und akquirierte zahlreiche Unternehmen im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und anderen Ländern.

 

ADP beschäftigt heute weltweit rund 58.000 Mitarbeiter und ist mit rund 620.000 Kunden eines der weltweit größten unabhängigen IT-Service-Unternehmen und gilt als führender Anbieter von HR-Services wie Personalabrechnung, Zeiterfassung und Reisekostenmanagement. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte ADP weltweit einen Umsatz von knapp 14,2 Milliarden Dollar. Die Firma besteht aus den zwei Geschäftsbereichen  ADP Employer Services und ADP Dealer Services. ADP Employer Services stellt mit mehr als 540.000 Kunden den bedeutend größeren der zwei Geschäftsbereiche dar. Laut Unternehmensangaben erfolgt in Deutschland jede fünfte Personalabrechnung mit Produkten von ADP.

 

Fundamentaldaten

Bei Betrachtung der Fundamentaldaten fällt auf, dass ADP auch nach den Kursstürzen immer noch mit einem KGV von über 22 notiert. Auch hier werden möglicherweise noch Umsatzeinbußen erfolgen, ich gehe jedoch nicht davon aus, dass diese so massiv werden wie in anderen Branchen. Sicher werden einzelne Unternehmen, die Kunde bei ADP sind pleite gehen und somit als Zahler ausfallen. Alle anderen werden sich aber nicht vom Unternehmen verabschieden. Die Expertise und Dienstleistung von ADP sind nicht ohne Weiteres und vor allem ohne Kosten zu ersetzen.

 

 

 

 

Das durchschnittliche Gewinnwachstum über die vergangenen 20 Jahre lag bei 7,6 %. Hierfür ist auch ein 22er KGV noch sehr teuer. Betrachtet man sich jedoch den letzten 5-Jahres-Zeitraum, stellt sich die Situation anders dar. Die Gewinnentwicklung verläuft in den letzten Jahren steiler. Gemessen hieran liegt der Aktienkurs momentan deutlich unter dem Durchschnitts-KGV in 5 Jahren von über 29.

 

 

 

Auch bei ADP handelt es sich um einen Dividendenaristokraten. Wie bei Walgreens wird die Dividenden seit 44 Jahren jährlich erhöht. Was mir bei ADP besonders gut gefällt, ist die solide Bilanz. Das Unternehmen ist praktisch nicht verschuldet und hat ein Kreditrating von AA, was man heutzutage nicht mehr häufig findet. Wie man der unteren Grafik entnehmen kann, hat ADP den S&P 500 über die vergangenen 20 Jahre deutlich outperformt.

 

 

 

Die derzeitige Dividendenrendite liegt bei über 2,7 %. Ein Wert den man bei ADP nur sehr selten als Einstiegsrendite bekommt. Auch hier geht vor, dass solide Investments gerade das Maß der Dinge sind.

 

 

3. Wells Fargo

Wells Fargo ist die erste Bank, die es in diesem Monat auf meine Watchlist geschafft hat. Jeder 3. Amerikaner hat in irgendeiner Art und Weise eine Verbindung zu der Bank, sei es über ein Konto, ein Kredit oder eine sonstige Dienstleistung.

 

Geschäftsmodell

Wells Fargo & Company (Wells Fargo) ist eine diversifizierte US-amerikanische Finanzholding. Das Serviceangebot der Tochtergesellschaften umfasst das Firmen- und Privatkundengeschäft, Hypothekenkredite, Finanzierungen, Leasing, Aktienhandel und Vermögensberatung, Versicherungen, Zahlungsverkehrabwicklung und Provisionsdienstleistungen. Wells Fargo gehört zu den größten Anbietern von Finanzdienstleistungen in den USA. Die Bank ist eine von 30 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution“ (systemisch bedeutsames Finanzinstitut) eingestuft wurden. Sie unterliegt damit einer besonderen Überwachung und höheren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital.

 

Die Wurzeln der Firma reichen bis in das Jahr 1852 zurück. Damals gründeten Henry Wells und William Fargo, die auch Mitgründer von American Express waren, im Westen der USA das gemeinsame Unternehmen Wells Fargo Company, um Transport- und später dann Finanzdienstleistungen anzubieten. Insbesondere die Postkutschen der Gesellschaft gehörten zum Straßenbild im Wilden Westen. Das heutige Unternehmen ist das Ergebnis der Übernahme der kalifornischen Firma Wells Fargo & Company durch die bislang in Minneapolis ansässige Norwest Corporation im Jahr 1998. Obwohl zumeist die übernommene Firma den Namen der Erwerberin annimmt, entschied sich Norwest stattdessen dafür, ihren Namen zugunsten der übernommenen Wells Fargo aufzugeben, da die fast 150-jährige Geschichte des Namens Wells Fargo und deren Postkutschen-Geschichten attraktiv erschienen. Ende 2008 übernahm Wells Fargo darüber hinaus den Konkurrenten Wachovia.

 

Fundamentaldaten

Der Fastgraph für WFC prognostiziert für 2020 ein katastrophales Jahr. Auch hier sage ich wieder deutlich: Den Daten kann man nicht trauen. Welcher Analyst kann in der momentanen Situation eine valide Aussage zu kommenden Erträgen liefern? Genau: Keiner. Fast alle Unternehmen ziehen oder haben bereits ihre Guidance für das laufende Jahr zurück gezogen. Eben weil sie selbst nicht wissen, was passiert.

 

Die Prognose sieht also einen Gewinneinbruch von knapp 70 % in diesem Jahr vor. Kann es so kommen? Natürlich! Aber wie gesagt, wir wissen es nicht. In 2008 lag der Einbruch ebenfalls bei knapp 70 %. Wohlgemerkt hatten wir damals jedoch eine Finanzkrise, die zuerst einmal Banken betraf. Das ist wie bereits ausgeführt, heute anders.

 

Bei Wells Fargo kommt jetzt allerdings noch eine Sondersituation dazu. Bereits vor Corona ist der Aktienkurs bereits deutlich gefallen. Dies lag vor allem an internen Skandalen. Um Finanziele zu erreichen, haben Mitarbeiter Zahlen frisiert. So wurden unter anderem Bankkonten für Kunden eröffnet, ohne dass diese davon wussten. Darüber hinaus wurden Kundendaten illegal genutzt und damit Einnahmen generiert. Wegen dieser systematischen Ausbeutung von Kunden wurde Wells Fargo Anfang 2018 verboten, in der Bilanzsumme über 1,95 Billionen US-Dollar zu wachsen. Das Justizministerium von Iowa teilte Ende 2018 mit, das Unternehmen habe sich mit 50 US-Bundesstaaten auf einen Vergleich geeinigt. Demnach sollen 575 Millionen Dollar zur Beilegung des Verfahrens bezahlt werden. Das Management und eine Vielzahl an Mitarbeitern mussten gehen. Zwischenzeitlich hatte sich die Bank wieder in ruhigere Fahrwasser begeben. Im Zuge der Coroankrise wurden die Bilanzbeschränkungen teilweise aufgeweicht. Ich gehe davon aus, dass sich WFC wieder berappeln wird.

 

 

Die Dividendenrendite beträgt momentan historisch hohe 7,6 %. Die Ausschüttungsquote lag seither moderat bei unter 50 %. Sollte sich der Gewinneinbruch in gleicher Höhe wie zu Zeiten der Finanzkrise jedoch bewahrheiten, ist WFC ein Kandidat für eine Dividendenkürzung. Diese wurde im Zuge der Finanzkrise bereits von 1,30 Dollar auf 0,20 Dollar gekürzt, das Vorkrisenniveau wurde erst 2014 wieder erreicht.

 

 

4. Bank OZK

Der vierte Titel der Watchlist ist die ehemalige Bank of the Ozarks, heute nur noch Bank OZK.

 

Geschäftsmodell

Die Bank OZK ist ein US-amerikanisches Kreditinstitut mit Hauptsitz in Little Rock. Die Bank wurde 1903 in der kleinen Ortschaft Jasper im US-Bundesstaat Arkansas gegründet. Erst 1937 wurde die erste Zweigstelle in der Stadt Ozark eröffnet. 1979 wurde die Bank durch den Anwalt George Gleason übernommen. Im Jahr 2018 wurde der Name des Kreditinstituts offiziell von Bank of the Ozarks in Bank OZK geändert. Bank OZK ist die größte Bank Arkansas. Sie betreibt zudem Filialen in den Bundesstaaten Georgia, Florida, Texas, Alabama, North Carolina, South Carolina, Kalifornien, New York und Mississippi.

 

Bei OZK handelt es sich um eine klassische Regionalbank. Die Bilanzsumme ist mit 23,5 Milliarden Dollar relativ klein. Die Marktkapitalisierung beträgt etwa 2,3 Milliarden Dollar. Die Bank wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zur Top-Performing-Bank in ihrer Kategorie gewählt.

 

Fundamentaldaten

Im Fastgraph ist zu erkennen, dass die Finanzkrise völlig spurlos an der Bank vorbeigegangen ist. Bis auf einen Einbruch des Gewinns im Jahr 2012 verläuft die Linie bilderbuchmäßig von links unten nach rechts oben. Auch hier sind die Analystenschätzungen wieder mit Vorsicht zu genießen.

 

Neben organischem Gewinnwachstum wächst die Bank vor allem durch Aquisitionen. Diese wurden bereits häufiger durch die Neuausgabe von Aktien finanziert. Diese führen natürlich zu einer Verwässerung des Anteils der Altaktionäre, was im Falle von OZK nicht schlimm ist, da das Gewinnwachstum seither deutlich höher war als die prozentuale Neuausgabe von Aktien.

 

Von ihrem Hoch im Jahr 2017 hat die Aktie zwischenzeitlich über 70 % verloren. So etwas passiert in der Regel nicht ohne Grund. Im Falle von OZK liegen sogar mehrere Gründe vor. Zum einen mussten mehrere Wertberichtigungen für Kredite vorgenommen werden, was das Anlegerverhalten scheinbar nachhaltig erschüttert hat. Zum zweiten wurden verschiedentlich schlechte Quartalsergebnisse geliefert, mit denen vorher so nicht gerechnet worden ist. Als letztes schließlich hat die Umbenennung der Bank von “Bank of the Ozarks” in “Bank OZK” einen zweistelligen Millionenbetrag verschlungen, was ebenfalls nicht gut aufgenommen wurde. Nichtsdedotrotz halte ich die Bank für solide geführt und bin überzeugt, dass sie langfristig auf dem richtigen Weg ist.

 

 

 

Die Dividende wird seit 1997 jedes Jahr erhöht, seit fast 40 Quartalen dazu noch in jedem Quartal. Die Einstiegsrendite beträgt momentan 6 % und ist auch hier historisch hoch. Hier wird ebenfalls fraglich sein, wie hoch der Gewinneinbruch sein wird. Dies wird in erster Linie von der Entwicklung der Zinsen sowie der Ausfallrate an Krediten abhängig sein.

 

Das war es für diesen Monat mit meiner Watchlist. Ich kann für meinen Teil bereits heute sagen, dass ich in alle vorgestellten Werte in diesem Monat investiert habe bzw. meine bereits bestehenden Positionen in ADP und Wells Fargo ausgebaut habe. Wie ist eure Meinung zu den vorgestellten Werten? Ich freue mich über Kommentare.

 


Quelle der Grafiken und Bilder: Fastgraphs.com, Traderfox.de, Unternehmenspräsentationen

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