Dividenden im Jahr 2019

Das Jahr 2019 verging wie im Flug. Im Sommer 2018 ist unser Sohn auf die Welt gekommen und im Herbst 2018 sind wir in unser neu gebautes Eigenheim eingezogen. Das Jahr 2019 stand also erstmal unter dem Stichwort „ankommen“. Ankommen als Eltern, ankommen als Eigenheimbesitzer (und ich muss zugeben, dass ich wahrlich kein Handwerker bin, was manchmal für Probleme sorgen kann). Im Sommer 2019 durfte ich mit der Familie einen zweiten Monat Elternzeit genießen. Wir haben unsere ersten Urlaube als Familie verbracht (Feldberg, Österreich, Türkei). Ende des Jahres waren meine Frau und ich zum ersten Mal wieder ein Wochenende alleine unterwegs in Sölden beim Snowboarden und Abfeiern. Alles in allem ein tolles Jahr, mit vielen unvergesslichen Momenten.

Und auch der Aktienmarkt hat uns einige unvergessliche Momente beschert. Nachdem zu Weihnachten 2018 allerorten Endzeitstimmung herrschte und der Markt im Dezember dann 20 % eingebrochen war sah jeder, wenn nicht das Ende der Welt, dann aber zumindest das Ende des zehnjährigen Bullenmarkts kommen. Nachdem der Dow Jones zu Weihnachten den größten Punkteverlust aller Zeiten zu verzeichnen hatte, stieg er am zweiten Weihnachtsfeiertag wie von Geisterhand wieder nach oben. Ohne Änderung der Fundamentaldaten begann die große Erholung sowie die Rally dann im Januar 2019. Genau in diese Zeit habe ich massiv meine Aktienbestände ausgeweitet. Die Rally dauerte dann fast das gesamte Jahr 2019 an, der S&P 500 stieg um 34,1 Prozent.

Also mit meinen Januar-Investitionen wieder alles richtiggemacht! Was bin ich doch ein toller Hecht! Naja, ehrlich muss ich dann schon zu mir sein. Letztendlich war es reines Glück und das Ganze hätte auch ziemlich in die Hose gehen können und der Markt nach einem kurzen Aufbäumen erst richtig den Weg nach unten nehmen können. Ist glücklicherweise nicht passiert und ich kann mich über eine schöne Performance im Jahr 2019 freuen.

Damit wären wir auch schon beim Thema – Performance. Für die Steigerung der Aktienkurse kann ich nämlich mal gar nichts. Ich habe nichts dafür getan außer vielleicht meine Hausaufgaben. Die Kurse kann ich damit aber nicht beeinflussen. Was ich (zumindest teilweise) selbst in der Hand habe sind die Dividendenzahlungen. Diese kann ich nämlich relativ gut kalkulieren, wenn ich auf solide Unternehmen setze, die zum Investitionszeitpunkt mit einem Discount notieren. Und das war eben Anfang 2019 glücklicherweise der Fall.

 

Zahlen – Daten – Fakten

Jetzt aber ans Eingemachte. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 52 Unternehmen und ein ETF Dividenden an mich ausgeschüttet. Die Spannweite ist dabei sehr breit. Mit 1.206,69 Euro ist Pennsylvania Real Estate Investment Trust (PREIT) der mit Abstand größte Zahler. Vergleichsweise lächerliche 0,09 Euro kamen vom kleinsten Zahler Softbank.

Die Gesamtsumme im Jahr 2019 belief sich auf 13.688,67 Euro. Hierbei muss jedoch die Steuerthematik beachtet werden. Für Aktien, die in meinen Depots bei der Consorsbank und Comdirect liegen, wurde bereits die vollständige Abgeltungssteuer entrichtet. Da es sich bei den beiden anderen Brokern, Degiro und Lynx, um Broker mit Sitz im Ausland handelt, wurde hier lediglich die Quellensteuer einbehalten. Diese beträgt für Aktien aus den USA 15 %, für Werte aus Großbritannien wurde keine Steuer einbehalten. Die Dividenden müssen bei der Jahressteuererklärung angegeben werden und mit dem Steuerbescheid dann entsprechend nachentrichtet werden. Viele schreckt diese Tatsache davon ab, im Ausland Depots zu eröffnen. Ich sehe es eher als Vorteil, da mein Geld durch die Steuerstundung bis zu 1,5 Jahre länger für mich arbeiten kann. Die Daten in der Steuererklärung anzugeben ist kein großes Hexenwerk. In Summe müssen meinerseits noch etwa 1.000 Euro Steuern nachgezahlt werden.

In der folgenden Tabelle findet ihr die Dividendenzahlungen summenmäßig in absteigender Reihenfolge:

 

UnternehmenSumme
Pennsylvania Real Estate Investment Trust1.206,69 €
AT&T Inc.933,59 €
Tanger Factory Outlet Centers889,44 €
Gladstone Capital870,64 €
Imperial Brands856,29 €
Kimco Realty Corporation804,74 €
CVS Health Corporation794,73 €
Hercules Capital Inc.702,45 €
Iron Mountain545,44 €
AbbVie Inc.517,45 €
Altria Group516,00 €
Omega Healthcare Investors509,94 €
Qualcomm Inc.490,82 €
British American Tobacco482,20 €
Ares Capital Corp.383,52 €
Apple Inc.366,06 €
Main Street Capital334,36 €
Medical Properties Trust238,80 €
PennantPark Investment Corp224,95 €
TPG Speciality Lending222,27 €
EPR Properties217,80 €
Realty Income Corporation215,24 €
Gladstone Commercial180,39 €
IBM166,50 €
W.P. Carey Inc.155,98 €
Starbucks Corporation143,57 €
Blackrock Inc.130,33 €
Gladstone Investment117,58 €
Mastercard Inc.86,71 €
Taylor Wimpey80,26 €
Nasdaq Inc.70,37 €
Microsoft Corporation37,25 €
JPMorgan Chase & Co.34,66 €
Unilever N.V.28,23 €
Procter & Gamble Company15,94 €
Automatic Data Processing Inc.15,93 €
Wells Fargo15,76 €
McDonald’s Corporation14,18 €
Goldman Sachs BDC13,87 €
Vanguard ETF11,25 €
Newtek Business Services9,92 €
Amgen Inc.7,19 €
Jack Henry & Associates Inc.5,99 €
Royal Dutch Shell A4,06 €
Evercore Inc.3,97 €
Cisco3,87 €
Geo Group3,66 €
Corecivic3,39 €
Costco Wholesale2,09 €
Union Pacific1,48 €
STAG Industrial0,58 €
LVMH0,20 €
Softbank0,09 €
Summe13.688,67 €

 

Wie ihr in einem meiner früheren Blogbeiträge zur Investmentstrategie nachlesen könnt, ist bei mir eine volle Positionsgröße erreicht, wenn mir diese jährlich 2.000 Euro an Bruttodividende einbringt. Im Jahr 2019 konnte ich erstmals bei drei Unternehmen, nämlich PREIT, Tanger Factory Outlet und Imperial Brands diese für mich magische Grenze erreichen.

Ansonsten verlief das Dividendenjahr relativ unspektakulär. Eine Dividendenkürzung oder gar Streichung hatte ich nicht verzeichnen, viele Werte haben ihre Zahlung erhöht. Einige Zahler werden sich in 2020 nicht mehr finden, da sie in 2019 oder bereits 2018 aus verschiedenen Gründen veräußert wurden, namentlich Procter & Gamble, Jack Henry & Associates, STAG Industrial und Softbank.

 

Dividendensteigerung

Durch die starke Investition Anfang des Jahres ist auch die Dividendensumme entsprechend stark gestiegen. So konnte ich in den vergangenen zwei Jahre jeweils über 350 % mehr verzeichnen als im jeweiligen Vorjahr.

 

Diese Steigerung wird sich definitiv nicht aufrechterhalten lassen, was mehrere Gründe hat. Zum einen, weil eine derartige Steigerung ab einer gewissen Summe schier nicht mehr zu schaffen ist, da der Kapitaleinsatz immens sein müsste. Zum anderen werde ich in 2020 keine großen Gelbeträge nachschießen, weil meine Frau sich weiterhin in Elternzeit befindet und wir von meinem Gehalt leben werden. Dies ist insofern nicht schlimm, als die Aktienmärkte mittlerweile so gut gelaufen sind, dass mir bei den momentanen Bewertungen einzelner Unternehmen sowieso schwindelig wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das Depot ohne große Einzahlungen entwickelt.

 

Welche Firmen zahlen?

Die Dividendenzahler im Jahr 2020 könnt ihr der folgenden Grafik entnehmen:

 

 

Von den momentan 52 Zahlern im Depot stammen 44 aus den USA. Hieraus resultiert auch, dass der überwiegende Teil quartalsweise ausschütten wird, da dies für Firmen aus Nordamerika der Normalfall ist. Ebenfalls aus den USA stammen mein insgesamt sechs Monatszahler. Der Plan ist, alle diese Firmen langfristig zu halten. Eine Änderung soll nur dann erfolgen, wenn sich die Fundamentaldaten massiv verschlechtern oder die Geschäftsgrundlage wegfällt. Bei Dividendenkürzungen erfolgt ebenfalls eine Überprüfung, ob das Unternehmen verkauft wird.

 

Dividenden 2019

 

Wie verlief euer Jahr 2019 aus Dividendensicht? Seid ihr zufrieden damit? Ich freue mich über eure Kommentare.


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5 Gedanken zu „Dividenden im Jahr 2019

  1. Dividende-um-Dividende Antworten

    Hi,

    klasse Leistung das Jahr 3 mit 13.700€ an Dividenden abzuschließen. Congrats!! – Habe mir dein Portfolio und deine Dividenden Schwerpunkte mal angeschaut und gesehen, dass du in viele high-yield Werte investiert bist.

    Hast du für dich eine Quote festgelegt, bis zu welchem Prozentsatz du high yielder ins Portfolio aufnimmst. Das Risiko ist bei diesen Werten ja bekanntermaßen deutlich erhöht, wobei natürlich auch der cashflow etwas risikobegrenzend ist, wenn man regelmäßig reinvestiert. Ich habe bei den aktuellen Höchstständen an den Märkten auch vor, meine highyield Quote etwas zu erhöhen, allerdings nur leicht. Mehr als 10-15% sollten highyielder in meinem International Income Portfolio nicht ausmachen.

    Viele Grüße,
    Susanne

    • Beamteninvestor Autor des BeitragsAntworten

      Hi Susanne,
      nein eine konkrete Quote habe ich für mich nicht festgelegt. Ich handel nach dem Motto: „Der Gewinn liegt im Einkauf“. Aus dem Grund kaufe ich oft Unternehmen, die meiner Ansicht nach solide sind, die aber in diesem Moment keiner haben will.

      2018 war das beispielsweise CVS Health, 2019 dann Abbvie. REITs habe ich auch viele günstig eingesammelt, da sind die Kurzgewinne bis zu 80 % momentan (z.B. Bei OHI). Momentan sind Tabakwerte total abgestraft.

      Bei günstigen Titeln achte ich dann nicht auf die Depotgewichtung, meine Grenze sind dann aber die 2.000 Dollar an Bruttodividende im Jahr. Das sorgt letztendlich dafür, dass über die Zeit Hochdividendenwerte eine niedrigere Gewichtung im Depot haben, da die Grenze mit weniger Kapitaleinsatz erreicht wird.

      Gruß,
      Ben

      • Dividende-um-Dividende Antworten

        “Günstig” einkaufen ist natürlich immer gut:-), manchmal gelingt es mir, aber teilweise ist mein market timing auch nicht so “perfekt”. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich oft einen Plan im Kopf habe und den dann auch umsetzen möchte. Nicht immer passt das zu den Kursen…aber ich arbeite dran, das zu verbessern.
        Sollte es jetzt aufgrund der erneut aufkommenden Corona Virus Ängste an den Märkten zu einer Korrektur kommen, dann werde ich meinen Plan High Yielder verstärkt zu kaufen etwas modifizieren und die Werte einsammeln, bei denen sich sehr gute Chancen ergeben. Klassische HighYielder werden auch später noch Gelegenheit zum Einstieg bieten. Bleibt spannend…

  2. Torben Antworten

    Hallo,

    Erstmal Glückwunsch zu Haus und Kind !

    Aber P&G rausgeworfen ? Ist doch an Kontinuität kaum zu überbieten? Klassischer unzyklischer Wert.

    Ansonsten echt interessant. Weiter so.

    VG
    Torben

    • Beamteninvestor Autor des BeitragsAntworten

      Hey Torben,

      danke für die Glückwünsche.

      Ja, P&G ist eigentlich fast ein No-Brainer im Depot. Mir sind sie dann deutlich zu heiß gelaufen, deswegen habe ich umgeschichtet. Ist eigentlich nicht meine Art. Im Nachhinein war der Verkauf allerdings doch viel zu früh, weil die Aktie weiter nach oben gelaufen ist.

      In der nächsten großen Krise wäre das so ein Unternehmen, dass man jederzeit einsammeln kann.

      Grüße,
      Ben

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