Monatsabschluss und Dividenden im April 2020

Im Vergleich zum März war der April ein deutlich freundlicherer Monat. Zum ersten Mal nach drei Monaten waren auch in meinem Depot wieder grüne Vorzeichen zu erkennen. Es war kurstechnisch der beste April seit vielen Jahren an den Börsen. Fundamental sind die Kursanstiege nicht zu rechtfertigen, die Wirtschaftsdaten sind katastrophal. Aber wie wir wissen, wird an den Börsen die Zukunft gehandelt. Die Marktteilnehmer scheinen wohl mit einer schnellen Erholung der Wirtschaft zu rechnen.

 

 

Dividenden

Im April haben 20 der Unternehmen in meinem Depot eine Dividende ausgeschüttet. Zusätzlich zahlte der einzige ETF, den ich halte seine quartalsmäßige Ausschüttung. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 1.287,73 Euro.

 

UnternehmenDividende
Altria312,21 €
Automatic Data Processing5,52 €
Bank OZK10,56 €
Cisco5,60 €
Corecivic102,34 €
EPR Properties65,24 €
Geo Group143,56 €
Gladstone Capital69,35 €
Gladstone Commercial15,02 €
Gladstone Investment8,20 €
Iron Mountain97,43 €
JPMorgan Chase & Co.10,90 €
Kimco Realty Corporation119,40 €
Main Street Capital31,79 €
Medical Properties Trust66,31 €
PennantPark Investment Corp55,96 €
Realty Income18,81 €
Sysco Corp.26,56 €
TPG Speciality Lending81,09 €
Vanguard FTSE Emerging Markets1,56 €
W.P. Carey40,32 €
Summe1.287,73 €

 

Die mit Abstand höchste Dividende habe ich von Altria mit über 300 Euro erhalten. Dies ist eine der Positionen, die am nähesten am Ziel der 2.000 Dollar Bruttodividende jährlich liegen (zur Zieldefinition gibt es hier einen Beitrag).

Darüber hinaus haben in diesem Monat die beiden Gefängnis-REITs Corecivic und Geo Group Dividende gezahlt. Beide Titel sind im Moment nichts für schwache Gemüter. Tagesschwankungen von mehr als 10 % sowohl nach oben als auch nach unten sind derzeit eher die Regel als die Ausnahme. Dies verwundert umso mehr, als hier die Mieteinnahmen doch relativ sicher sein sollten. Immerhin sind die Mieter fast allesamt staatliche Behörden.

Aber auch allgemein ist die Volatilität in den Sektoren REITs und BDCs weiter sehr hoch. Hier sehe ich auch weiterhin das Risiko von Dividendenkürzungen. Größtes Sorgenkind dürfte auch in nächster Zeit EPR Properties bleiben, da hier so gut wie keine Mieteinnahmen hereinkommen. Die Dividende für den Mai wurde in unveränderter Höhe deklariert, je länger der Shutdown andauert, desto kritischer wird es aber natürlich. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass im April lediglich 15 % der regulären Mieten eingegangen sind, was zu einem nicht unerheblichen Cash-Burn führt. Das Management ist hier glücklicherweise sehr offen in seiner Kommunikation. Positiv ist, dass aufgrund der Stärke der Bilanz in nächster Zeit nicht mit einer Pleite des REITs gerechnet werden muss. Sollten weiterhin nur 0 – 50 % der regulären Miete eingehen, kann das Unternehmen selbst mit Dividendenausschüttung 19 – 40 Monate überleben, ohne Dividenden zwischen 43 – 99 Monaten.

 

 

Dividendenerhöhungen und Kürzungen

Im März war es an dieser Front noch relativ ruhig. Umso mehr Fahrt wurde dagegen im April aufgenommen.

 

Erhöhungen

Beginnen wir mit den positiven Meldungen, denn auch solche gibt es momentan:

Apple hatte am letzten des Monats seine Quartalergebnisse vorgelegt. Hier waren die Vorzeichen teilweise sehr pessimistisch, da ein größerer Anteil des Geschäfts in China läuft und im vorgelegten Quartal der chinesische Lockdown vonstatten ging. Die Zahlen fielen jedoch deutlich besser aus, als von den Analysten geschätzt. Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, die Quartalsdividende von 0,77 Dollar auf 0,82 Dollar zu erhöhen, was einer Steigerung von 6,5 % entspricht. Darüber hinaus wurde ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 50 Milliarden Dollar angekündigt. Die Erhöhung ist für ein Wachstumsunternehmen zwar nicht sonderlich hoch, in der jetzigen Situation aber absolut ausreichend. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Dividende um “nur” 5,5 % angehoben.

 

Ebenfalls die Dividende erhöht hat das Energieunternehmen Southern Company und zwar um 3,2 %. Bei Southern handelt es sich um einen Defensivwert, dessen Dividende langsam aber stetig steigt.

 

Eine weitere Erhöhung wurde vom Börsenplatzbetreiber Nasdaq Inc. bekanntgegeben. Hier steigt die Zahlung von 0,47 Dollar je Aktie im Quartal auf 0,49 Dollar. Das entspricht einer Steigerung von 4,3 %. Das Geschäft läuft auch in der Krise gut, getreu dem Motto: Gehandelt wird immer.

 

Letzter im Bunde ist der amerikanische Einzelhändler Costco. Der Kurs ist unheimlich trendstark und hat durch Corona überhaupt nicht gelitten. Hier habe ich lediglich eine Mini-Merkposition im Depot, die ich liebend gerne einmal ausbauen würde. Leider ist die Bewertung des Unternehmens weiterhin extrem hoch. Die Dividende steigt um knapp 8 %, die Rendite liegt leider trotzdem weiterhin unter einem Prozent.

 

Senkungen

Wo Licht ist, war im vergangenen Monat auch viel Schatten. Beginnen möchte mit Exxon Mobil. Hier gab es keine Dividendenkürzung, aber auch keine Erhöhung. Diese wird in der Regel in Q2 jeden Jahres angekündigt und nun zum ersten Mal seit 2007 nicht vollzogen. Aufgrund der derzeitigen Verwerfungen am Ölmarkt finde ich das allerdings nicht schlimm und kann mit der Dividende in Höhe von 0,87 Dollar je Anteilsschein und Quartal sehr gut leben. Darüber hinaus hat das Management zum Ausdruck gebracht, dass die Dividende höchste Priorität genießt. Das beruhigt die Anleger.

 

Ganz anders sieht es beim Konkurrenten Royal Dutch Shell aus. Das Unternehmen hatte seit dem zweiten Weltkrieg die Dividende nicht gesenkt. Nun ist es jedoch so weit und das wuchtig. Das Management hat bekannt gegeben, die Zahlung von 0,47 Dollar im Quartal auf nur noch 0,16 Dollar zu senken. Dies entspricht einer Kürzung von 66 %. Ein harter Schlag, nachdem die Firma erst im März in größerem Umfang den Weg in mein Depot gefunden hat. Und ja, ich gebe es offen zu: Hauptgrund war die Dividende. In den letzten Tagen konnte man vermehrt,vor allem bei Instagram lesen, dass es ja total klar war, dass die Dividende gekürzt wird und jeder der jetzt verkauft das Unternehmen nur blind gekauft hätte ohne sich damit auseinander gesetzt zu haben. Derartige Aussagen halte ich persönlich für Quatsch! Exxon hält die Dividende konstant, BP erhöht die Dividende sogar und Shell kürzt um zwei Drittel. Wenn das für jeden außer mir vorhersehbar war habe ich einen richtigen Bock geschossen. Unter dem Strich war mit Shell kursmäßig in den letzten 20 Jahren kein Cent zu verdienen, also warum kauft man das Unternehmen wenn nicht wegen der Dividende.

 

Die Dividende “ausgesetzt” hat der Medienkonzern Meredith. Hier bin ich mit den Aussagen des Managements äußerst unzufrieden. Nachdem man aufgrund von 27 Jahren ununterbrochener Steigerung der Dividende der Aristokratenstatus erlangt hat, wird die Zahlung nun komplett ausgesetzt und dass ohne eine Aussage, bis wann wieder mit einer Aufnahme gerechnet werden kann. Für mich ist das eine Dividendenstreichung und dann sollte man das doch bitte auch so deklarieren. Gleichzeitig weist man darauf hin, dass die Dividende eine wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur sei und diese, wohlgemerkt irgendwann, wieder aufgenommen wird. Im gleichen Atemzug wird bekannt gegeben, dass man trotz Einbruch von Werbeeinnahmen finanziell sehr gut aufgestellt sei. Für mich passt das alles nicht zusammen.

 

Auch LVMH hat eine Kürzung der Dividende angekündigt und zwar um 30 %. Das Unternehmen hatte seit 1994 eine steigende Zahlung geleistet.

 

Der BDC Main Street Capital hat mitgeteilt, weiterhin seine Monatdividende von 0,205 Dollar je Anteil zu zahlen. Zusätzlich wurden bisher in den Monaten Juni und Dezember Sonderzahlungen geleistet, so dass insgesamt 14 Zahlungen im Jahr an die Aktionäre flossen. Das Management hat dem Board nun vorgeschlagen, die Sonderdividende im Juni nicht zu zahlen, was letztendlich einer Dividendenkürzung gleichkommt.

 

Letzter im Bunde ist der zweite BDC, der eine Kürzung vorgenommen hat. Der Monatszahler Gladstone Capital hat die Zahlung um 7 % von 0,07 Dollar monatlich auf 0,65 Dollar gesenkt. Dies ist nicht unbedingt verwunderlich, da die Payoutquote bereits vor Corona sehr hoch war und die Dividende seit einigen Jahren nicht erhöht wurde.

 

Ich bin der Meinung, dass noch weitere Kürzungen in den nächsten Monaten folgen werden, hier vor allem im REIT und BDC Bereich.

 

 

Sparsumme

Gespart habe ich im vergangenen Monat 1.500 Euro. Zusammen mit den Dividendeneinnahmen in Höhe von 1.287,73 Euro ergibt sich eine investierbare Summe von 2.787,73 Euro.

 

 

Käufe

In meinen Depots bei der Consorsbank und der Comdirect führe ich in der Regel nur Sparplankäufe aus. Diese werden von mir manuell gesteuert und sind in der Höhe abhängig von den eingegangenen Dividenden, die reinvestiert werden. Gesonderte Einzahlungen in diese Depots nehme ich nur selten vor. Wie bereits im März habe ich allerdings etwas nachgelegt. Zusätzlich waren Mittel durch den Verkauf von Taylor Wimpey im vergangenen Monat freigeworden, so dass die Käufe in Summe höher ausgefallen sind als sonst.

 

UnternehmenArtStückPreisGesamt
3MSparplan1,963127,36 €250,00 €
AbbvieSparplan1,44068,40 €100,00 €
ADPSparplan2,370126,58 €300,00 €
AltriaSparplan1,42334,60 €50,00 €
AmazonSparplan0,0131.847,69 €24,39 €
AT & TSparplan2,82026,20 €75,00 €
BlackrockSparplan0,118417,95 €50,00 €
BroadcomSparplan0,469210,05 €100,00 €
CiscoSparplan8,07537,15 €300,00 €
EM ETFSparplan0,55344,52 €24,99 €
J.P. MorganSparplan1,73586,46 €150,00 €
StrykerSparplan1,351145,80 €200,00 €
UnileverSparplan1,14043,19 €50,00 €
WalgreensSparplan5,95142,00 €250,00 €
Wells FargoSparplan6,47327,04 €175,00 €
Summe2.099,38 €

 

Einzelkäufe tätige ich in der Regel über die Depots bei Degiro und Lynx, wobei der hauptsächliche Fokus auf Degiro liegt. Hier sind die Ordergebühren am geringsten. Im April habe ich folgende Käufe getätigt:

 

UnternehmenArtStückPreisGesamt
AbbvieEinmalkauf1575,79 €1.137,40 €
ADPEinmalkauf17132,96 €2.260,85 €
Arista NetworksEinmalkauf5202,33 €1.012,18 €
Armada HofflerEinmalkauf258,20 €205,71 €
AT&TEinmalkauf4028,02 €1.121,29 €
Bank OZKEinmalkauf7516,18 €1.213,80 €
FiservEinmalkauf1596,69 €1.450,92 €
Main Street CapitalEinmalkauf5021,75 €1.087,59 €
MastercardEinmalkauf10249,53 €2.495,27 €
MPWEinmalkauf7415,02 €1.111,45 €
PPLEinmalkauf2523,22 €581,14 €
Simon PropertyEinmalkauf1045,84 €458,98 €
StrykerEinmalkauf5158,69 €793,95 €
WalgreensEinmalkauf2041,19 €824,39 €
Wells FargoEinmalkauf4026,17 €1.046,71 €
Summe16.801,63 €

 

Bei einigen Unternehmen handelt es sich um Nachkäufe. Neu ins Depot gekommen sind Arista Networks, Armada Hoffler, Bank OZK, Fiserv, PPL, Stryker und Walgreens.

 

Die Bank OZK und Walgreens befanden sich auf meiner Watchlist für den April, meine Gedanken dazu könnt ihr hier nachlesen. Mit PPL ist ein zweites US-Energieunternehmen nach Southern Company ins Depot gewandert, vorläufig eine kleine Position. Noch kleiner ist die Position von Armada Hoffler Properties. Hier handelt es sich mehr um eine Merkposition, um sie in Beobachtung zu haben. Es handelt sich hierbei um einen diversifizierten REIT mit einer Marktkapitalisierung von etwa 530 Millionen Dollar. Stryker ist der letzte Dividenden-Neukauf auf der Liste. Das Unternehmen war seit langem auf meiner Watchlist, nun habe ich den gefallenen Kurs zum Einstieg genutzt.

 

Bekanntermaßen bin ich Dividendeninvestor mit Fokus auf Steigerung des Cashflows. In meinem Depot hatten sich bisher mit Amazon, Docusign und The Trade Desk lediglich drei Unternehmen gefunden, die keine Dividende auszahlen. Die Gruppe hat nun Zuwachs mit zwei neuen Unternehmen bekommen.  Beim ersten handelt sich um Arista Networks. Die Firma ist ein Netzwerktechnikhersteller und wurde 2004 unter anderem von dem deutschen Andreas von Bechtolsheim gegründet. Das Unternehmen ist im Silicon Valley in Kalifornien beheimatet. Andy Bechtolsheim hat eine lange Geschichte im Markt. Sein durch ihn gegründetes Unternehmen Granite Systems hatte er im Jahr 1996 für 220 Millionen Dollar an Cisco verkauft. Interessanterweise ist Arista´s größter Konkurrent auf dem Markt ebenfalls Cisco. Arista stellt Layer-3-Switches her, eine Kombination von Routern und Switches. Alle Produkte werden mit dem hauseigenen Linux-basierten Betriebssystem EOS ausgeliefert. Anwendungsbereiche der hergestellten Komponenten sind Hochleistungscomputer in Rechenzentren von Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google, wie auch kleinere Anbieter oder Forschungseinrichtungen. Dem Unternehmen wird angelastet, in seiner Kundschaft zu wenig diversifiziert zu sein, da Amazon, Microsoft und Alphabet für einen größeren Anteil am Umsatz stehen. Ich bin was dieses Thema angeht entspannt und sehe noch großes Entwicklungspotenzial.

 

Das zweite Unternehmen ist die Fiserv Inc. Die Firma wurde 1984 in den USA gegründet und hat ihren Sitz in Brookfield, Wisconsin. Das Unternehmen bietet Informationsmanagementtechnologien und verwandte Dienste für Banken, Broker, Kreditvereinigungen, Finanzplaner und Investmentmanager, Versicherungen sowie Unternehmen, Leasingfirmen, Pfandleiher und Sparkassen an. Fiserv hat sich darauf spezialisiert, Finanzdienstleister bei den Herausforderungen des heutigen Finanzmarktes technisch zu unterstützen. Im Großen und Ganzen bietet das Unternehmen alle Dienste, die ein Finanzunternehmen benötigt, von Termineinlagen über Anleihen bis hin zur Scheckabrechnung und Kontenblattführung. Die Firma betreibt in den ganzen USA Full-Service-Zentren für die Verarbeitung von Finanzdaten, Softwaresystementwicklung, Buchungsverarbeitung und Kontenüberwachung. Des Weiteren bietet Fiserv seinen Kunden die technische Unterstützung in allen genannten Bereichen an. 2019 hatte Fiserv den Anbieter von E-Commerce-Leistungen im Bankbereich „First Data“ übernommen. Aus meiner Sicht ein strategisch kluger Schachzug. Betrachtet man den Chart, geht die Kurve steil von links unten nach rechts oben. Die Aktie kannte praktisch nur einen Weg, nämlich nach oben. Im Zuge der Corona-Krise hatte der Kurs um etwa 38 % nachgegeben. Hiervon wurde ein guter Teil bereits wieder aufgeholt, ich könnte mir gut vorstellen, dass wir hier bald wieder neue Allzeithochs sehen. Deshalb habe ich die Chance jetzt zum Einstieg genutzt.

 

Die gesamte Investitionssumme aus Sparplänen und Einzelkäufen betrug 18.901,01 Euro.

 

 

Verkäufe

Mein Depot verlassen mussten die Unternehmen Meredith und Royal Dutch Shell. Die Beweggründe habe ich weiter oben beim Thema Dividendenkürzunge schon ausgeführt. Beim Verkauf von Meredith wurde ein Verlust von 860,81 Euro realisiert. Shell konnte ich glücklicherweise mit einem kleinen Gewinn von 288,48 Euro veräußern. In Summe bleibt also ein Verlust in Höhe von 572,33 Euro.

 

Der Verkauf spülte insgesamt 6.861,58 Euro auf Konto. Zusammen mit der Sparrate und den Dividendeneinnahmen standen also zusätzliche Mittel in Höhe von 9.649,31 Euro zur Verfügung.

 

 

Wertpapierkredit

An der Höhe des Kredits haben sich im Vergleich zum Vormonat keine Änderungen ergeben. Bei Degiro habe ich mir Debit Geld in Höhe von 35.000 Euro zuteilen lassen. Nach Zuteilung zahlt man hierfür jährlich 1,25 % Zinsen, monatlich also etwa 36 Euro. Den Betrag habe ich noch nicht aufgebraucht, kann also je nach Marktlage reagieren. Mein Regelwerk hierfür findet ihr in diesem Beitrag.

 

 

Optionen

In Bezug auf Optionen verkaufe ich ausschließlich Short Puts. Ich verkaufe nur auf Titel Optionen, die ich auch im Depot haben möchte. Eine Zuteilung zum gewählten Preis ist also sogar gewünscht. Bisher habe ich diese immer bei Lynx gehandelt. Im März habe ich das Ganze erstmals bei Degiro versucht, auch um den Prozess dort zu sehen. Leider sind dort nur Optionen auf europäische Titel handelbar.

 

Verkauft habe ich eine Option auf Shell zu einem Strike von 17,00 Euro mit Laufzeit 15.05.2020. Erhalten habe ich hierfür 36 Euro an Optionsprämien. Hier zeigte sich mal wieder mieses Market Timing. Die Option habe ich am 05.03. verkauft. Die Aktie notierte an diesem Freitag bei etwa 20 Euro. Nur zwei Tage später folgte dann der Ölpreisschock und die Aktie ging im weiteren Verlauf bis auf unter 10 Euro. Die Option war zwischenzeitlich mit weit über 1.000 % im Minus, bevor der Preis der Aktie wieder über den Strike von 17,00 Euro stieg.

 

Nachdem die Verwerfungen am Ölmarkt zwischenzeitlich immer größer wurden, habe ich mich am 21.04. dazu entschieden, die Option zurückzukaufen und mit Verlust zu schließen. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, da ich mir die 100 Aktien nach der Kürzung der Dividende nicht hätte einbuchen lassen wollen. Der Preis der Aktie ist seitdem auch nicht mehr auf den Strikepreis gestiegen. Insgesamt hat mir die Aktion 206 Euro Verlust beschert.

 

Weitere Optionen habe ich im April nicht geschrieben.

 

 

Depotentwicklung

Anders als in den ersten drei Monaten des Jahres sah der April deutlich freundlicher aus.

 

Im  Vergleich zum S&P 500, der im vergangenen Monat etwa 18 % zugelegt hat, performte das Depot mit knapp 22 % deutlich besser.

 

 

Grund ist vor allem, dass die Sektoren REITs und BDCs stärker performt haben, als der marktbreite S&P 500. Hier bestätigt sich mal wieder die Aussage, dass nach einem Marktrutsch die Aktien stark steigen, die vorher stark gefallen sind.

 

Die Jahresperformance sieht immer noch schlecht aus, hat sich im vergangenen Monat jedoch bereits deutlich verbessert. Was ich mir leider nicht erklären kann ist die Abweichung in der Grafik von 15 % zu 22 % weiter oben. Hier ist definitiv die Anzeige weiter oben realistisch.

 

 

 

 

Das Depot weist zum Stand 30.04.2020 einen Wert in Höhe von etwa 225.000 Euro auf.

 

 

 

 

Was gab es sonst noch?

Im April habe ich mich nach langem dazu durchgerungen, auch mal ein Depot bei Trade Republic zu eröffnen. Ich stand dem Broker bisher eher kritisch gegenüber. Eine Desktop-Version gibt es nicht, es passiert alles mit einer sehr rudimetären App. Darüber hinaus ist ein Handel nur über Lang&Schwarz möglich und in den vergangenen Monaten kam es bei starken Marktschwankungen des Öfteren zu Ausfällen (wofür Trade Republic selbst eher nicht kann). Aber meckern kann man ja immer, ich wollte es jetzt mal selbst ausprobieren. Bis jetzt hat alles einwandfrei funktioniert.

 

Seid ihr mit dem April zufrieden? Schreibt mir gerne einen Kommentar.


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2 Gedanken zu „Monatsabschluss und Dividenden im April 2020

  1. Christian Menzel Antworten

    Sie haben neben inländischen Brokern auch ausländische Broker (Lynx und Degiro).
    Wie ist dann eigentlich die Steuererklärung? Eine Jahresbescheinigung wie die inländischen Broker erhält man ja nicht. Die Werte muss man selber heraus suchen. Und wie trägt man die beiden unterschiedlichen Broker (inländischen, Ausländischen) in der Steuererklärung ein.

    Das stelle ich mir recht kompliziert vor. Was mich bisher auch vor einem ausländischen Broker abgehalten hat.

    • Beamteninvestor Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Christian,

      nein kompliziert ist es eigentlich nicht. Wenn man einmal weiß, in welche Zeilen man welche Werte eintragen muss, dann geht es recht gut.

      Das einzige Problem könnte das Finanzamt darstellen. Meines wollte die Gewinne bei den ausländischen Brokern versteuert haben, hatte zuerst aber die Verluste nicht anerkannt. Nach einem Einspruch wurden sie dann letztlich doch anerkannt. Ich hoffe, das läuft die nächsten Jahre besser.

      Grüße,
      Ben

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